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Wir sagen Tschüss!

Wir sagen Tschüss!

Seit 2016 arbeiten mehr als 60 Partner im Rahmen der Initiative Norddeutsche EnergieWende 4.0 an dem Ziel, für Hamburg und Schleswig-Holstein bis zum Jahr 2035 eine zu 100 % erneuerbare Stromversorgung zu ermöglichen. Dafür bedarf es Lösungen, die in und durch NEW 4.0 erforscht, erprobt und angewendet wurden:

Die Innovationsallianz aus mehr als 60 Partnern sollte Wirtschaft, Wissenschaft und Politik interdependent fassen und gerade Digitalisierung und Energiewende zusammendenken. Die Maßnahmen zum Erreichen der Energiewende mussten entsprechend betriebs- und volkswirtschaftlich vorteilhaft sein und auch die Netz- und Systemstabilität gewährleisten. Ebenso waren die Akzeptanzforschung sowie die Notwendigkeit von qualifiziertem Personal Ausgangspunkte des Projektes. Aus diesen fundamentalen Anforderungen wurden sechs Themenbereiche abgeleitet, denen sich NEW 4.0 in den letzten vier Jahren in über 100 Teilprojekten widmete.

Die Modellregion aus der Stadt Hamburg und dem Bundesland Schleswig-Holstein eignete sich aufgrund ihrer ergänzenden Infrastrukturen besonders gut: Während Schleswig-Holstein bereits mehr Strom aus erneuerbaren Energien zog, als verbraucht werden konnte, bot sich Hamburgs Industrie für die Abnahme an.

Letztlich zeigte NEW 4.0, dass die integrierte Energiewende machbar ist. Strom aus erneuerbaren Energien wird dafür zukünftig eine wichtige Rolle spielen. Durch lastseitige Flexibilität kann auch der fluktuierende Wind- und Sonnenstrom vermehrt in das Stromsystem eingeleitet werden und verdrängt konventionelle Stromerzeugung zunehmend. Ein mehrfacher Klimanutzen entsteht und die Versorgung sowie Netzstabilität ist gewährleistet.

Weiterhin bietet die industrielle Stromnachfrage in Deutschland hier hinsichtlich der Sektorenkopplung wichtige Flexibilitätspotentiale. Das Zusammenwirken von großen industriellen Lasten, Speichern, Wasserstoff- und Wärmerzeugern sowie tausender kleiner Stromproduzenten wird durch IKT (Information- und Kommunikationstechnologie) koordiniert. Dieses Zusammenspiel wurde durch die Plattform ENKO und dem Konzept Smart Balancing erprobt. Die marktbasierten Instrumente konnten die Koordination flexibel gestalten und eine Verbindung zwischen privatem Verbrauch und fluktuierender Stromerzeugung herstellen.

Ein breites Spektrum von IKT-Anwendungen wurde auch genutzt, um den Umbau vom last- zum erzeugungsgeführten Stromsystem zu bewältigen. Hierfür bedarf es in Zukunft qualifiziertes Personal: Mit der NEW 4.0 Akademie wurde ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsprogramm aufgesetzt, das in kürzester Zeit vollständig ausgebucht war und auch weiterbestehen soll.

Auch die gesellschaftliche Akzeptanz wurde unter die Lupe genommen und zeigte, dass die konstruktive Haltung in der Bevölkerung der Modellregion ausgesprochen hoch war. Hier hat wohl auch die NEW-Roadshow ihren Erfolg zu verzeichnen.

NEW 4.0 hat die Facetten und Herausforderungen der Energiewende analysiert und die interdependenten Faktoren von IKT, Sektorenkopplung, Flexibilität und verschiedenen Akteur*innen zusammengebracht. Die Erkenntnisse von NEW 4.0 bieten nun die Möglichkeit zur deutschlandweiten Integration. Alle Erkenntnisse sind in einer Ergebnissynthese subsummiert dargestellt und hier zu finden.

Wir sagen erst einmal Tschüss und bedanken uns bei allen Interessierten, Mitgestalter*innen und Projektpartner*innen für das Gelingen dieses Meilensteins der Energiewende und freuen uns auf weitere gemeinsame energetische Projekte!

Über Janina Grimm

Profilbild zu: Janina Grimm

Seit März 2020 leite ich das B2B-Marketing von NEW 4.0 im Cluster EEHH. Ob auf dieser Webseite, bei Twitter, via LinkedIn, auf Fachveranstaltungen und Messen - jeden Tag kann ich über das reden und schreiben, was mich am meisten interessiert: Die Entwicklung innovativer Lösungen für eine ganzheitliche und nachhaltige Transformation unseres Energiesystems. Parallel studiere ich meinen Master in Energy Policy. Diese Kombination aus Praxis und Theorie birgt viele tolle Chancen, meine Kenntnisse im Bereich der Erneuerbaren-Energien-Branche und nachhaltiger Energiepolitik zu vertiefen.

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