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Prototyp hebt ab

Prototyp hebt ab
ZAL

Gemeinsam mit dem hessische Drohnenhersteller Wingcopter haben wir den erfolgreichen Erstflug unserer gemeinsam entwickelten Wasserstoffdrohne durchgeführt. Das Besondere dabei: der wasserstoffbetriebene Prototyp hob erstmals unter Realbedingungen von einem Flugplatz bei Stade ab.

Der gelungene Feldversuch stellt einen Meilenstein für den Drohnenhersteller Wingcopter und unser Entwicklerteam der ZAL GmbH dar (weitere Infos zur Entwicklungspartnerschaft). Denn die in der Branche weithin bekannte Lieferdrohne, der Wingcopter 198, ist bislang ausschließlich mit Batterien unterwegs. Die technische Umrüstung des Betriebs auf wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen verspricht die Einsatzmöglichkeiten der Drohne dank größerer Reichweiten perspektivisch drastisch zu erhöhen. Insbesondere für Einsätze in entlegenen Gegenden oder im Offshore-Bereich könnte die Umstellung auf Wasserstoff langfristig neue Anwendungsfelder erschließen oder bestehende ausbauen. In Afrika zum Beispiel, wo Wingcopter medizinische Güter an schwer erreichbare Krankenstationen transportiert und ganze Liefernetzwerke aufbauen möchte, würden längere Flugzeiten zu einem besseren Zugang zu medizinischer Versorgung für mehr Bevölkerungsgruppen beitragen.

Umgesetzt wurde die technische Umrüstung der Lieferdrohne im Fuel Cell Lab des ZAL TechCenter. Zu den Herausforderungen der technischen Arbeiten gehörten die Auslegung und Integration einer neuen Technik in ein bestehendes Gesamtsystem sowie umfangreiche Bodentests für Zuverlässigkeitsanalysen der beiden verbauten Brennstoffzellen. Der unter Realbedingungen durchgeführte Flugtest demonstriert dabei zweierlei: Zum einen zeigt sich, dass Wasserstofftechnologie in der Luft keine Zukunftsmusik darstellt, die Technologie kann schon heute eingesetzt werden. Zum anderen beweist die erfolgreiche Umrüstung auf Wasserstoffantrieb, dass sich diese umweltfreundliche und innovative Technologie sogar in ein bereits existierendes Ökosystem einfügen lässt. Um von einem reinen Prototyp zur Erprobung der Technologie hin zu einem im Regelbetrieb einsetzbaren Modell zu kommen, bedarf es allerdings noch weiterer Entwicklungsschritte und Lösungen, zum Beispiel was die Integration von Komponenten in den Rumpf des Wingcopters angeht.

Über Astrid Dose

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Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

von Astrid Dose