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Neue Studie des Sustainable Aero Lab: Diese aktuellen Technologien bringen uns bei Emissionen schneller nach vorn

Neue Studie des Sustainable Aero Lab:
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Nachhaltige Flugkraftstoffe aus Ölen und Fetten sind die einzigen Energieträger, die zur Reduzierung der Emissionen in der kommerziellen Luftfahrt schon in naher Zukunft eingesetzt werden können. Zu diesem Schluss kommen die Autoren einer neuen Studie des Sustainable Aero Labs, einem Start-up-Inkubator mit Sitz in Hamburg. Die Studie untersucht eine breite Palette möglicher Technologien, darunter Wasserstoff- und Elektroantriebe. Die Autoren betonen, dass es jetzt darauf ankommt, konsequent auf verfügbare Technologien zu setzen, um in den nächsten zehn bis 20 Jahren Fortschritte bei den CO2-Emissionen zu erzielen. Die Studie können Sie sich hier herunterladen.

"Eine Kombination von aus Ölen und Fetten hergestelltes SAF mit neueren, effizienteren Flugzeugen und mehr Turboprops für kurze Strecken würde uns große Emissionsreduzierungen ermöglichen mit Technologien, die heute schon erprobt sind ", erklärt Lukas Kaestner, Mitbegründer vom Sustainable Aero Lab. "Wenn wir dies durch Anreize für die Kraftstoffhersteller zur Entwicklung und zum Bau neuer Anlagen noch unterstützen ergibt sich ein attraktiver – da realistischer – Weg zur Erfüllung des Versprechens, bis 2050 klimaneutral zu werden ", so Kaestner weiter.

Die Flugzeuge, die im Jahr 2035 fliegen, werden die gleichen sein wie die heutigen

Eine wichtige Erkenntnis der Studie ist, dass neue Flugzeugtypen, die beispielsweise mit Wasserstoff betrieben werden, frühestens in 15 Jahren flächendeckend zum Einsatz kommen werden, so dass diese Technologie kurzfristig die Klimawirkung der Luftfahrt nicht wird bremsen können. "Die wichtigste Überlegung ist, dass die derzeitige Generation von Flugzeugen mit mehr als 100 Sitzen auch im Jahr 2040 noch fast die gesamte Flotte ausmachen wird. Wir haben einen Blick in die Zukunft geworfen, um zu sehen, wie ein typischer Mittel- oder Langstreckenflug aussehen wird und welche Flugzeuge dann am Himmel sein werden. Das Ergebnis: Es wird aller Voraussicht nach kein Wasserstoffflugzeug sein und auch keine andere Art von Flugzeug, die heute nicht fliegt. Das heißt: Wir müssen die Emissionen für die derzeitige Flugzeuggeneration reduzieren, und der einfachste technologisch und wirtschaftlich machbare Weg, dies zu erreichen, ist die Steigerung der Produktion von nachhaltigen Kraftstoffen (SAF) ", sagt Lukas Kaestner.

Weitere dringende Empfehlungen des Papiers sind:  

  • Subventionen für Flottenerneuerungen: In der Vergangenheit haben Regierungen unter anderem private Autobesitzer subventioniert, die auf Elektrofahrzeuge umgestiegen sind - ein möglicher Präzedenzfall für die Unterstützung von Fluggesellschaften bei der Anschaffung neuer Flugzeuge, die die Emissionen im Vergleich zu älteren Generationen um über 10% senken können
  • Mehr sparsame Turboprop-Flugzeuge auf Kurzstrecke: Kleinere Jets haben einen geringeren Treibstoffverbrauch, was die Emissionen senkt.  
  • Bau neuer SAF-Anlagen: Die Politik muss neue Anreize schaffen, um es für Kraftstoffunternehmen attraktiver zu machen, zeitnah deutlich mehr SAF herzustellen und gleichzeitig PtL-Kapazitäten aufzubauen

"Unsere Empfehlungen zielen darauf ab, die Technologien zu nutzen, die jetzt schon technisch ausgereift sind, und gleichzeitig solche wie PtL und Wasserstoff weiterzuentwickeln, um ihre Vorteile später nutzbar zu machen", kommentiert Kaestner. "Wenn wir diese Möglichkeiten nicht nutzen, verschärfen wir das Problem. Nicht nur, weil wir dem Klimawandel nicht entgegenwirken, sondern auch, weil wir den Menschen das Gefühl geben, dass wir uns nicht genug um diese Themen kümmern. Die Luftfahrtindustrie kann und muss sich ändern. Unsere Empfehlungen sind ein wichtiger und realistischer Schritt in die richtige Richtung", so Kaestner weiter.