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Wasserstoff in Frankreich: schleppender Hochlauf auf Basis von Atomstrom From Hamburg to the World: EEHH-Reise zur Hyvolution Paris
Die Hyvolution Paris ist eine führende internationale Wasserstoffmesse, die von der GL events Exhibitions in Zusammenarbeit mit France Hydrogène seit acht Jahren organisiert wird.

Mehr als 600 Aussteller präsentierten spannende Wasserstofftechnologien zur Speicherung, Produktion und Anwendung in Mobilität und Industrie.
Das EEHH-Cluster (repräsentiert durch Sibyl Scharrer, Internationale Kooperation Wasserstoff) war in dem H2 Associations Joint Pavilion vertreten, auf dem Wasserstoffnetzwerke/-cluster, u.a. aus Deutschland (Bayern), Polen, Schottland, Spanen und Ungarn, sich ebenfalls präsentierten. Durch persönliche Gespräche und Fachvortrag positionierte sich das EEHH-Cluster Hamburg vor dem internationalen Messepublikum als europäisches Import- und Verteilerzentrum für grünen Wasserstoff. Der Austausch mit anderen Ländern/Regionen zeigte auch, dass Hamburg im europäischen Vergleich bereits eine Vorreiterrolle einnimmt, da der Wasserstoffhochlauf entlang der gesamten Wertschöpfung Fahrt aufnimmt: von Wasserstoffproduktion (Hamburg Green Hydrogen Hub), Wasserstoffinfrastruktur (Hamburg Wasserstoff-Industrie-Netz) bis hin zum Import von Wasserstoff und Derivaten (New Energy Gate und Hamburg Blue Hub) und konkreten Planungen für die Nutzung von Wasserstoff (tesa).

Die Hyvolution Paris bot einen guten Einblick in die französische Vision bzw. den Status quo der Wasserstoffwirtschaft in Frankreich. In Frankreich sind sowohl große Konzerne als Mittelständler im Aufbau der Wasserstoffindustrie aktiv. Laut VIG’HY gibt es derzeit 200 Wasserstoffprojekte unterschiedlicher Größenordnung, die die gesamte Wertschöpfungskette abbilden. Die Megaprojekte wie Gigafabriken für Brennstoffzellen bzw. Produktion von grünem Wasserstoff in verschiedenen Standorten werden bis 2030/35 gebaut. Gleichzeitig erleben Offtaker eine zögerliche Nachfrage, da aktuell grüner Wasserstoff noch sehr teuer und wenig verfügbar ist.
Darüber hinaus sind mehrere Wasserstoffvorhaben in Finanzierungsschwierigkeiten geraten. Aufgrund von hohen Zinsen und Unvorhersehbarkeit der Branche zögern die Investoren und Banken mit Investitionen und Finanzierung. Im Rahmen der nationalen Wasserstoffstrategie bekennt sich Frankreich zur Herstellung von kohlenstofffreiem Wasserstoff, nicht nur aus erneuerbaren Energien, sondern auch aus Kernenergie. Derzeit betreibt Frankreich an 18 Standorten 56 Kernkraftwerke. Der hohe Atomstromanteil soll wesentlich für die Versorgung der Wasserstofftechnologien, allen voran Elektrolyseuren, genutzt werden.
Trotz des langsamen Wachstums der Wasserstoffindustrie war die Stimmung auf der Messe gut und viele Teilnehmer behielten ihren Optimismus für die zukünftige Entwicklung. Viele französische Regionen stellten ihre individuellen Strategien vor. Beispielsweise setzt die Normandie auf Hafenumbau und Offshore-Wasserstoffproduktion. Deutschland ist das Land mit zweitgrößtem Anteil an Ausstellern und Besuchern nach Frankreich. EEHH-Mitglieder wie Hydac, Dräger, Lhyfe und Elogen stellten ebenfalls aus.