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Beschleunigte Regulatorik gefordert: European Hydrogen Week

Vom 24. bis 28. Oktober fand in Brüssel zum dritten Mal die European Hydrogen Week statt, organisiert von Hydrogen Europe, der Europäischen Kommission und der Clean Hydrogen Partnership. EEHH-Cluster nahm das erste Mal teil. Insgesamt beteiligten sich über 3.000 Teilnehmer*innen, 120 Aussteller und 150 Referenten*innen.

 

Beschleunigte Regulatorik gefordert: European Hydrogen Week
Dr. Daniel Teichmann, CEO und Founder von Hydrogenious LOHC Technologies (Mitglied des EEHH-Netzwerks), spricht auf einem Panel

Forderungen nach Beschleunigung der Gesetzgebungsverfahren

Die Konferenz bot einen umfassenden Überblick über viele mit Wasserstoff verbundene Themen entlang der gesamten Wasserstofflieferkette von Rohstoffen für die PEM-Elektrolyseure bis hin zur Speicherung in Salzkavernen, globaler Zusammenarbeit und weltweitem Wettbewerb. Aktuelle politische und gesetzgeberische Vorhaben diskutierten die Teilnehmer*innen intensiv. Wie ein roter Faden zog sich der Appell an die EU-Kommission durch mehrere Sitzungen, die europäische Gesetzgebung (in erster Linie der Delegated Act und die RED II-Revision) zügig und mit einer pragmatischen Lösung abzuschließen. Viele Teilnehmer*innen befürchteten, dass Investitionsentscheidungen für Wasserstoffprojekte in Europa zurückgestellt werden würden angesichts weiterhin fehlender europäischer Regulierung und der neuen Anreize aus dem Inflation Reduction Act der USA.

Verstärkte EU-Förderung für Wasserstoffprojekte

Im Bereich Förderung verkündete EU-Kommissar Frans Timmermans eine Drei-Milliarden-Finanzierung für Zuschüsse zu Large-Scale-Projekten im Rahmen des Innovation Fund Call im November 2022. Die Hydrogen Valleys Best Practices HEAVENN, koordiniert von der New Energy Coalition aus den Niederlanden und der Green Hysland in Mallorca, stellte er ebenfalls vor. Darüber hinaus gab es weitere Sessions zu Finanzierungshilfen, an denen u. a. Geschäftsbanken, VC Funds und die Europäische Investitionsbank teilnahmen. Im European Year of Skills 2023 wird die Hydrogen Academy ihre Arbeit beginnen.

Zum ersten Mal wurden im Rahmen der European Hydrogen Research Days als Teil der European Hydrogen Week neue Forschungsprojekte vorgestellt. Ebenfalls zum ersten Mal gewannen Besucher*innen in einer Industrieausstellung inklusive Start-Up-Bereich Einblicke – Wasserstoff zum Anfassen. Mehrere internationale StartUps pitchten neuartige Geschäftsideen und präsentierten innovative Wasserstofftechnologien.

Abgesehen von den politisch ausgerichteten Beiträgen boten die themenspezifischen Diskussionen im B2B-Forum aufschlussreiche Einblicke in Zertifizierung und Standardisierung aus Sicht der Industrie, bei Modelling und Digital Twins oder in der Wasserstoffspeicherung.

Fazit: Die European Hydrogen Week war eine äußerst umfassende Konferenz mit einer großen Themenvielfalt. EEHH knüpfte viele neue Kontakte zur EU-Kommission, aber auch zu anderen Clustern und Unternehmen.

Über Sibyl Scharrer

Profilbild zu: Sibyl Scharrer

Die Wasserstoffwirtschaft in der Metropolregion Hamburg kann nur durch gute internationale Zusammenarbeit ihr volles Potential entfalten, und ich bin begeistert, direkt dabei mitarbeiten zu können. Als Verantwortliche für das internationale Netzwerk im Bereich Wasserstoff unterstütze ich Unternehmen und Einrichtungen beim Auf- und Ausbau der Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern durch individuelle Betreuung, Messen und Veranstaltungen sowie Delegationsreisen – dies sowohl nach Hamburg als auch von Hamburg in die Welt. {iflng}}

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